SELECT * FROM de_overlay WHERE id = '1'
nach oben

Das Feinguss-Verfahren: Der Ablauf

Mithilfe des Feinguss-Verfahrens lassen sich hochpräzise und komplexe Gussteile mit engen Toleranzen und dünnen Wandstärken aus FE-Metallen oder NE-Metallen herstellen. Dafür sind mehrere Schritte nötig, die allesamt in unserer Gießerei erfolgen können.

Bürstlein ist seit 1949 ihr Experte für Feinguss in Deutschland. Als erster deutscher Hersteller schauen wir auf eine lange Tradition zurück. Inzwischen sind wir eines der wenigen in Deutschland produzierenden Unternehmen für das Feingießen. 

Das Wachsausschmelzverfahren, auch bekannt unter dem Begriff "Lost Wax", gab es in ähnlicher Form bereits in der Bronzezeit. Damals waren Bienenwachs und Lehm im Einsatz. Heute werden moderne industrielle Wachse und Formstoffe für die Herstellung von keramischen Gussformen eingesetzt. Dieses moderne Wachsausschmelzverfahren erlaubt wirtschaftliches Arbeiten schon bei geringen Stückzahlen.

Nachdem die Keramikform vorbereitet ist, wird geschmolzenes Metall eingegossen. Das flüssige Metall füllt den Hohlraum aus und nimmt dabei die genaue Form des ursprünglichen Modells an. Nachdem das Metall erstarrt und abgekühlt ist, wird diese Keramikform entfernt. Das resultierende Metallteil wird vom überschüssigen keramischen Material gereinigt.

  • Feinguss und Wachsausschmelzverfahren Verfahren

Anwendungsfälle für das Feingussverfahren

Der Prozess wird oft für die Herstellung von Bauteilen verwendet, die hohe Präzision und enge Toleranzen erfordern, wie z.B. Teile für die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrtkomponenten, Teile für den Maschinenbau und die Wehrtechnik, medizinische Instrumente, Schmuck sowie viele andere Anwendungen, bei denen andere Gussverfahren nicht die erforderliche Genauigkeit bieten können.

Dank der hohen Genauigkeit garantiert Feinguss die Herstellung von Produkten in einbaufertiger Qualität. Darum ist eine anschließende Bearbeitung in vielen Fällen nicht mehr erforderlich. Umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten machen das Verfahren zu einer starken Alternative bei Bauteilen mit hohem Zerspanungsaufwand sowohl bei Klein- als auch Großserien.

 

Erfahren Sie, wie es funktioniert:

Schritt 1: Herstellung des Feingusswerkzeugs
Zunächst wird für das Wachsausschmelzverfahren ein Wachsmodell des gewünschten Teils benötigt. Das Wachsmodell wird mittels Feingusswerkzeug hergestellt. Das Feingusswerkzeug wird mithilfe des CNC-Fräsens oder bei kleineren Serien mittels 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Die Ausführung des Werkzeugs wird gemäß Kundendokumentation vorgegeben.

Schritt 2: Herstellung der Wachsmodelle
Für die Formherstellung wird ein präzises Abbild des Endprodukts benötigt. Das präzise gefertigte "Wachsmodell" ist daher ideal für Anwendungsfälle, in denen enge Toleranzen und dünne Wandstärken benötigt werden.

Schritt 3: Herstellung der Wachstraube
Im nächsten Schritt werden die einzelnen Wachsmodelle mit den Aufbauteilen aus Wachs zu einer sog. „Wachstraube“ zusammengefügt. Die Aufbauteile dienen zum späteren Speisen der Modelle.

Schritt 4: Herstellung der Keramikform    
Bei der Gießformherstellung werden die Wachstrauben in eine flüssige keramische Masse, den sog. Formstoffschlicker, getaucht und anschließend mit Feuerfeststoffen besandet. Das Keramiktauchen inklusive Trocknungszeit jeder einzelnen Schicht wird mehrmals wiederholt.
Das Formmaterial härtet aus und bildet eine Keramikhülle um die komplette Wachstraube. So entsteht eine keramische Schale mit einer Dicke von ca. 7 mm. Diese bildet die negative Form, in die später das flüssige Metall gegossen wird.    
            
Schritt 5: Ausschmelzen des Wachses
Anschließend findet das Wachsausschmelzen aus den Keramikformen statt. Für das Ausschmelzen wird die Keramikform in Dampfautoklaven erhitzt, sodass das Wachs geschmolzen und aus der Schale entfernt wird. Übrig bleibt eine Hohlform. Diese bildet die genaue Negativform des gewünschten Feingussstücks ab.

Schritt 6: Brennen der Keramikform        
In diesem Schritt findet das Brennen der Keramikformen statt. Die leeren Keramikschalen werden bei ca. 1.000 °C gebrannt. Nach diesem Prozessschritt ist die Keramikschale fertig und bereit zum Feinguss.
    
Schritt 7: Feingießen
Die kundenspezifische Metalllegierung wird im Induktions- oder Gießofen geschmolzen und anschließend bei ca. 1.650 °C in die noch glühende Keramikschale eingegossen.
Durch die teilespezifischen Gießtemperaturen wird gewährleistet, dass im Feinguss auch dünne Querschnitte erreicht werden können. Darüber hinaus wird eine enorm hohe Werkstoffgüte und Oberflächenqualität erzielt. Das Metall füllt die gebrannte Negativform aus und nimmt dabei die genaue Kontur des Wachsmodells bzw. der Feingussform an.                                    

Schritt 8: Auspacken und Trennen
Nach dem Gießen erstarrt das Metall in der Keramikform. Nach dem Erkalten wird die keramische Schale mit dem Drucklufthammer abgerüttelt. Anschließend werden die Gussteile sandgestrahlt und das Feingussteil wird vom Gießsystem getrennt. Dabei achten wir im Sinne des verantwortungsvollen und nachhaltigen Ressourcenumgangs darauf, dass Stahlreste des Aufbausystems als Kreislaufmaterial im Gießprozess erneut verwendet werden.                  

Schritt 9: Beizen und Strahlen
Vor der weiteren Bearbeitung wird die Restkeramik durch Beizen und Sandstrahlen entfernt. Der Strahlprozess bewirkt, dass alle Rückstände der Keramikformen beseitigt werden. Dazu gehört auch das Entfernen von Graten oder Zunder.

Schritt 10: Schleifen und Verputzen
Bei diesen Arbeitsschritten werden die Angussreste durch Schleifen entfernt. Eventuell vorhandene Oberflächenfehler werden durch das Verputzen beseitigt.

Schritt 11: Nachbearbeitung
Obwohl Feingussteile bereits eine hohe Präzision und Oberflächengüte aufweisen, können je nach Zeichnungsanforderungen der Kunden noch einige Nachbearbeitungsschritte erforderlich sein.

Je nach Kundenwunsch werden die Feingussteile wärme- / oberflächenbehandelt oder mechanisch weiterbearbeitet. Bürstlein bietet verschiedene Oberflächenbehandlungen an, darunter:

  • Verzinken
  • Nitrieren
  • Vernickeln
  • Polieren
  • Elektropolieren
  • Lackieren
  • Pulverbeschichten

Feinguss von Bürstlein: Das Verfahren in langanhaltender Tradition perfektioniert

Bürstlein verbindet Erfahrung aus Konstruktion und Praxis, eine hauseigene Werkzeugherstellung, große Auswahlmöglichkeiten an Gussmaterial, Inhouse-Bearbeitung sowie höchste Qualitätskontrollen. Aber wir bieten nicht nur hochwertige Feinguss-Teile, sondern beraten im Vorfeld mit fundiertem Fachwissen im Bereich Gusstechnik im Wachsausschmelzverfahren.

Durch den eigenen Werkzeugbau liegt das Verfahren von Anfang an in unseren Händen. Wir sind ihr Entwicklungspartner für das Feingussverfahren. Im Formenbau benutzt Bürstlein die modernsten Technologien wie z.B. 5-Achs-Bearbeitungszentren und die neuesten CAD-Systeme. Eine optimal konstruierte und hergestellte Form ist die Grundlage für qualitätsgerechte Feingussteile. Durch den eigenen Werkzeugbau haben wir die volle Kontrolle über das Verfahren.

Dank kleinem Overhead und kurzer Entscheidungswege können wir besonders schnell agieren und sorgen für kurze Lieferzeiten. All das bringen wir in unsere Arbeit mit ein und garantieren unseren Kunden Qualität und Zuverlässigkeit von der Idee bis zum fertigen Prototyp oder der Großserie.

Aktuell vergießen wir mehr als 200 verschiedene Werkstoffe mit unserem Feingussverfahren. Für eine Übersicht von Anwendungsmöglichkeiten stimmen Sie sich am besten mit unseren Feinguss-Fachleuten ab. Unsere Experten helfen Ihrem Unternehmen die benötigten Bauteile zu konstruieren und zu fertigen. Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie, welche weiteren Schritte erforderlich sind.

Finden Sie gemeinsam mit uns die passende Lösung.

Qualitätssicherung
Für die Herstellung der keramischen Gussformen kommen unsere erfahrenen Fachleute zum Einsatz. Die Zusammensetzung jeder einzelnen Schmelze wird von mehreren am Prozess beteiligten Personen getrennt überwacht. In unserem Labor werden alle Schmelzen spektralanalytisch geprüft.

In puncto Qualität kennen wir keine Kompromisse. Es gilt das 0-Fehler-Ziel. Unsere Zertifizierungen nach ISO 9001 und IATF 16949 dienen als Basis für unsere mehrstufige Qualitätsprüfung.

Beginnend bei den Wachsmodellen für die Gussformen über die kontinuierliche Überprüfung der Schmelze bis zur internen Endabnahme dokumentieren wir alle Prüfschritte. Moderne optische und taktile Messsysteme dienen als wichtige Grundlage und individuelle Prüfwerkzeuge stellen sicher, dass jedes Bauteil seinen Zweck zuverlässig erfüllt.

Weitere interessante Infos finden Sie hier:

Vorteil im Feinguss

Werkstoffe im Feinguss

Toleranzen im Feinguss

jetzt anrufen